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Genealogie: |
Regent: |
Franz I. von Waldeck - Bischof in Münster & Osnabrück |
Regentschaft: |
84 |
von: |
1532 |
bis: |
15. Juli 1553 |
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geboren: |
07.07.1488 oder 1491 (je n.Quelle) in Sparrenberg (Sparenburg) |
verstorben: |
15.07.1553 in Wolbeck |
Vater: |
Philipp II. - Graf zu Waldeck-Eisenberg (*3.3.1453 +26.10.1524) |
Mutter: |
Katharina - zu Solms-Lich (+12.12.1492) |
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Lebensgefährtin : |
Anna Pohlmann
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1505 |
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1557 |
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seit: |
1523 (in einer ehelichen Beziehung) |
Kinder: |
Franz |
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1524 in Einbeck |
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1572 |
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Bartold |
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Philipp |
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1605 |
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Christoph |
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1587 in Korbach |
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Katharina |
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1597 in Oberense an der Pest |
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Ermgard |
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Elisabeth |
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Johanna |
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1572 |
Bild in Anlehnung an den Bildnisstammbaum in der Fürstlichen Hofbibliothek, Bad Arolsen |
Über seine Jugendzeit ist nicht viel bekannt. Er wurde wahrscheinlich im Jahre 1491 geboren (je nach Quelle auch am 07.07.1488 in Sparrenberg).
Franz studierte in Leipzig und Erfurt und wurde am 18.10.1508 Jahres zum dortigen Rector magnificus gewählt. Danach wurde er Dom-/Stiftsherr (Kanonikate) / erlangte Pfründe am Dom zu Köln (1510), am Domstift zu Trier (1511), der Collegiatkirche St. Victor und Dom zu Mainz (1518-1532) und Paderborn (1521). Er wurde Propst zu St. Alexander in Einbeck (1523), Administrator von Minden (1530). Als Kandidat Philipps von Hessen wurde er Bischof von Münster (seit dem 1. Juni 1532) und Bischof von Osnabrück (seit dem 11. Juli 1532).
Nach vielen Widrigkeiten, namentlich auch durch das Unwesen der Wiedertäufer in Münster, denen er die Stadt erst nach langer Belagerung wieder entreißen konnte, und nach dem allerdings begründeten Verdacht seines Abfalles vom streng katholischen Glauben, starb er an einer zehrenden Krankheit am 15. Juli 1553 auf Schloß Wolbeck nahe Münster. Sein Leichnam wurde am nächsten Tage in die Stadt Münster gefahren und unter großer Anteilnahme in der Domkirche beigesetzt. Seine offen hervortretende Neigung für die lutherische Lehre, deren Annahme er für die Münsterische Kirche auf dem Münsterischen Landtag empfahl, hatte zur Folge, daß er 1547 vom Papst Paul III. nach Rom bestellt wurde, um sich „zu reinigen“. Die Landstände und das Domkapitel zu Münster rühmten jedoch seinen Eifer gegen die Umtriebe der Wiedertäufer und erwirkten die Nachsicht des Papstes. Im Jahre i548 schwor er dennoch vor dem Landtag der Lehre Luthers mit der Erklärung ab: „… er sei Katholik und wolle es bleiben.“ Franz ist als katholischer Geistlicher und Bischof ein interessantes Beispiel von den schwankenden Religionszuständen im 16. Jahrhundert.
Zeichnung v. Georg Berger (Osnabrücker Bischofsbuch vor 1607) |
Da er in seiner kirchlichen Stellung eine öffentliche Ehe nicht eingehen durfte, lebte er in geheimer, aber allgemein bekannter, Verbindung seit 1523/24 mit Anna Polmann, der Tochter des Leinewebers Barthold Polmann zu Einbeck. Mit ihr zeugte er acht Kinder, die sich „von Waldeck“ nannten, während deren Nachkommen nur den bürgerlichen Namen „Waldeck“ führten.
In den Jahren 1534 und 1539 schloß Graf Franz von Waldeck Münzmeisterverträge mit Peter Koppelin, dem wir vermutlich alle derzeit bekannten Münztypen in Bezug auf Bischof Franz I. zu Waldeck verdanken.
Im Rittersaal auf Schloß Iburg können Sie eine einzigartige Bildnisgalerie der Bischöfe Osnabrücks bewundern. Ob die Portraits auch das tatsächliche Erscheinungsbild der Würdenträger widerspiegeln ist nicht belegbar aber eher unwahrscheinlich. Um ein, dieser Vorlage nachempfundenes, Bild des Bischofs zu sehen bitte hier klicken.
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